Warum Suchtberatung?

Wirksamkeit

Am Beispiel von Alkohol:

Als unbedenklicher Konsum gilt es laut der Deutschen Gesellschaft für Sucht; wenn:

  • Frau täglich nicht mehr als 1 kleines Glas Alkohol trinkt (bei 2 abstinenten Tage in der Woche)
  • Mann täglich nicht mehr als 2 kleine Gläser Alkohol trinkt (bei 2 abstinenten Tage in der Woche)

Wie sieht die Realität in Deutschland aus? Im Jahr 2020 waren

  • 1,6 Millionen Menschen alkoholabhängig.
  • 12,7 Millionen Menschen betrieben episodisches Rauschtrinken. (6-8 Getränke bei einer Gelegenheit)
  • 6,7 Millionen Menschen konsumierten Alkohol riskant.
  • 1,4 Millionen Menschen tranken missbräuchlich.

Durch die Corona-Pandemie ist der Konsum in Deutschland nochmal deutlich gestiegen. Aber…

nur wenige Menschen (1,7%) werden von der klassischen Suchthilfe erreicht.

Warum ist das so? Die klassischen Suchthilfeangebote….

….streben ausschließlich die Abstinenz an. Die meisten Konsumierenden möchten aber nicht ganz verzichten.

….sprechen Menschen an, die eindeutig zu der schwer gefährdeten Gruppe der Alkoholabhängigen zählen. Dort fühlen sich aber oft weder betroffene Menschen noch andere, die einen problematischen Alkoholkonsum haben, zugehörig.

….finden vor Ort in Beratungsräumen der Suchthilfe statt. Sie bieten keine Anonymität. Das kann Menschen davon abhalten, solche Angebote zu nutzen – trotz eigener Motivation. Denn dort möchte man nicht gesehen werden.

Für all diese Hindernisse gibt es Alternativen, deren Erfolgsaussichten wissenschaftlich nachgewiesen sind.

Noch vor wenigen Jahren war das Thema »kontrollierter Konsum in Fachkreisen umstritten. Die mittlerweile von unzähligen Direktbetroffenen errungenen Erfolge zeigen jedoch, dass der programmatische Ansatz des kontrollierten Konsums vielversprechende Optionen ermöglichen. (Quest, Heidelberg)

Neu und hilfreich für Menschen mit erhöhtem oder zu hohem Konsum sind Programme und Beratungsansätze zum Erlernen des reduzierten oder kontrollierten Konsums (Konsumreduktion). Diese Programme basieren auf internationalen Studien und Forschungsergebnissen. Sie sind in vielen Ländern (z. B. Australien, Kanada, Großbritannien) längst gelebte Praxis in der Suchtberatung und ergänzen Angebote, die nur auf Abstinenz ausgerichtet sind. (vgl. www.gk-quest.de 2023)

Allgemeine Rahmenbedingungen

Seit 2015 ist die Konsumreduktion in Deutschland als offizielles Therapieziel anerkannt.

Präventionskurse sind im Rahmen der Konsumreduktion im § 20 SGB V (Sozialgesetzbuch) gesetzlich verankert. Eine Förderung durch Krankenkassen ist nur für Gruppen gestattet.

Selbstkontrolle im Konsum ist der wirksamste und in der Fachliteratur am besten ausgearbeitete Behandlungsansatz (Hester 2003; Körkel 2015; Miller & Munoz 2013)

Wenn auch Sie lernen möchten, wie Sie es schaffen, den Konsum zu kontrollieren, anstatt ihn ganz aufgeben zu müssen, vereinbaren Sie jetzt direkt hier ein kostenloses Vorgespräch.

Nahezu linear geht die Konsumreduktion mit folgenden positiven Veränderungen einher:

  • Verbesserung im sozialen Bereich (Konflikte in der Partnerschaft/Arbeit, im Straßenverkehr…)
  • Verbesserung der psychischen und physischen Gesundheit
  • Verbesserung der Lebensqualität
  • Rückgang von Ängsten,  Depressionen und Beikonsum
  • Die Konsumreduktion durch Kontroll-Programme beträgt durchschnittlich 50%.

Körkel, J. (2002). Kontrolliertes Trinken: Eine Übersicht. Suchttherapie (2002), 3, 87-96.